Wissensdatenbase
für TAH und OAK

ASS 100mg+ Rivaroxaban 2x2,5 mg/d

Mit ASS lässt sich das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse in dieser gefährdeten Patientengruppe nur um 19 % und für kardiovaskulär bedingten Tod nur um 9 % reduzieren. 

Die zusätzliche orale Antikoagulation mit einem Vitamin-K-Antagonisten verbessert die Statistik zwar, führt jedoch zu vermehrten Blutungskomplikationen. Dass eine Risikoreduktion für MACE mit NOAK möglich ist, zeigen die Ergebnisse der COMPASS- Studie. Danach schützt eine Kombinationstherapie von niedrigdosiertem Rivaroxaban (2,5 mg 2 ×/Tag) plus 100 mg ASS Patienten mit stabiler atherosklerotischer Gefäßerkrankung besser vor kardiovaskulären Kom-plikationen (rel.RR - 24 %, abs.RR - 1,3%) als ASS alleine. In besonderer Weise profitierten Patienten mit peripherer vaskulärer Erkrankung von diesem Therapieregime, wie die Subgruppenanalyse COMPASS-PAD belegte.  

Die Studie wurde nach einer mittleren Beobachtungszeit von 23 Monaten wegen des beobachteten Vorteils in der Gruppe, die Rivaroxaban und ASS erhielt, abgebrochen. So betrug der primäre zusammengesetzte Endpunkt aus Schlaganfall, kardiovaskulärem Tod und Myokardinfarkt unter Rivaroxaban plus ASS 4,1 %, unter ASS allein 5,4 % (HR: 0,76; 95-%-KI 0,66–0,86; p < 0,001). Im Einzelnen reduzierte die Kombination das Komplikationsrisiko wie folgt (relative RR): 

für Schlaganfall um 42 % (HR: 0,58; 95-%-KI 0,44–0,76; p < 0,001, 

für kardiovaskulären Tod um 22 % (HR: 0,78; 95-%-KI 0,64–0,96; p = 0,02) und 

für Herzinfarkt um 14 % (HR: 0,86; 95-%-KI 0,70–1,05; p = 0,14). 


Als separate Präsentation wurden die Ergebnisse der Patientengruppe mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) als COMPASS- PAD vorgestellt. Der Hintergrund für diesen Studienarm ist, dass 61,5 % der pAVK-Patienten weitere atherosklerotische Veränderungen in 1 oder 2 der beiden anderen arteriellen Gefäßsysteme aufweisen; unter den KHK-Patienten sind es lediglich 24,7 % (5). Daraus resultiert eine unterschiedliche 1-Jahres-Inzidenzrate für Mortalität, Morbidität oder Rehospitalisierung aufgrund kardiovaskulärer Komplikationen: bei pAVK-Patienten ist sie mit 21,1 % am höchsten – versus 14,5 % bei zerebrovaskulärer Erkrankung und 15,2 % bei KHK.